Kategorie: Lifestyle

  • Um Schönheit zu erkennen müssen optimale Bedingungen herrschen

    Die Washington Post hat ein aussergewöhnliches Experiment durchgeführt, das zeigt, wie abgestumpft der gehetzte Mensch von heute auf dem Weg zu seiner Arbeit ist. Der amerikanische Violonist Joshua David Bell spielte in der Eingangshalle der Metrostation L’Enfant Plaza Station in der amerikanischen Hauptstadt – fast unbemerkt. Einige ganz wenige Passanten bemerkten das Genie des Musikers, wie anschliessend in Interviews herausgefunden wurde, doch die grosse Masse ignorierte das aussergewöhnliche Solokonzert, ohne es auch nur eines Blickes zu würdigen.

    Aus dem sehr unterhaltsamen und anspruchsvoll verfassten Artikel der Washington Post lässt sich schliessen, dass es zwar einerseits etwas nachdenklich stimmt, dass so etwas passieren kann, doch andererseits das Verhalten der Passanten aufgrund der äusserlichen Umstände gar nicht so abwegig ist.

    Da ich selbst schon Strassenmusik gemacht habe und grundsätztlich fast immer stehen bleibe, wenn ich Strassenmusikern zuhören kann, hätte ich vermutlich an diesem 12. Januar 2009, wäre ich in Washington DC gewesen, trotz Pendlerstress die Muse gefunden, Joshua Bell einigen Minuten mein Gehör zu schenken, obwohl ich zugeben muss, dass ich zuvor noch nie von diesem Violinisten gehört hatte (wieder eine Bildungslücke!?)

    Hättest du Joshua Bell erkannt? Oder zumindest zugehört, geschweige denn, etwas gespendet?

  • Ethische Käufer sind seltsame Zwitterwesen

    Umfrageinstitute zählen jeden achten Bundesbürger zu ihnen, andere Experten schätzen ihren Anteil auf 20 oder gar 30 Prozent. Die Betonung liegt auf «schätzen», denn genau weiß es niemand. Auch wird bisher nur vermutet, welchen Effekt ihr Konsumverhalten hat und künftig haben wird – etwa auf den europäischen CO2-Ausstoß.

    Marketing-Fachleute haben natürlich längst versucht, der neuen Verbrauchergruppe Namen zu geben. LOHAS etwa. Die Abkürzung steht für «Lifestyle of Health and Sustainability», also für einen «Lebensstil, der sich der Gesundheit und der Nachhaltigkeit verpflichtet», aber von dieser Bezeichnung fühlen sich die wenigsten angesprochen.

    Ein Artikel im GEO Nr. 12/08 über kritischen Konsum berichtet über die Beobachtung von 24 Ökos, bei der festgestellt wurde, dass diese genau soviel Energie verbrauchen wie der Durchschnitt, teilweise sogar mehr, obwohl sie selbst den Eindruck hatten 1/3 weniger Energie zu verbrauchen.

    Es sind offenbar eher die grossen Entscheidungen im Leben, die eine deutliche Änderung im Energieverbrauch herbeiführen. Man muss dazu bei den eigenen Anstrengungen neue Schwerpunkte setzen: weg von den kleinen Schritten, hin zu den «Key Points» strategischen Konsums.

    • gründliche Wärmedammung der eigenen Immobilie
    • 10 000 Euro Investition in erneuerbare Energien. in Form einer eigenen Photovoltaikanlage oder auch der Beteiligung an einem Wind- oder Solarkraftwerk
    • Umsteigen auf ein Dreiliterauto oder, noch besser, Nutzung eines Carsharing-Angebots
    • konsequente Umstellung des Speiseplans auf Biolebensmittel
  • Naturata Naturwaren und Biorestaurant

    In Überlingen am Bodensee befindet sich neben der Waldorfschule ein einzigartiges architektonisches Bauwerk der Naturata GmbH, in welchem Bioland und Demeter Naturwaren, sowie Holzspielsachen, etc. verkauft werden. Im gleichen Gebäude nebenan befindet sich ein ausgezeichnetes Biorestaurant, in dem wir gestern mal wieder abend gegessen haben.


    Hier gibt es für Vegetrarier feine Sachen wie asiatische Nudel-Gemüse-Pfanne oder Hirse-Mangold Bratlinge mit Früchten und Bergkäse überbacken. Hm, lecker! Eine Begegnung mit der dreifachen Muttergöttin Demeter ist in diesem faszinierenden Gebäude und der urigen Atmosphäre vermutlich nicht ausgeschlossen 😉