Kategorie: Sport

  • Warum ich (gerne) Rundfunkgebühren zahle

    Warum ich (gerne) Rundfunkgebühren zahle

    Stell dir vor, du scrollst durch TikTok oder Instagram und stolperst dabei über kurze News-Clips: Ein Influencer oder eine Influencerin spricht über das Weltgeschehen, vielleicht mit dramatischer Musik im Hintergrund oder unterhaltsam verpackt in 15 Sekunden. Schnell fragst du dich: Sind diese Infos überhaupt seriös?

    Während Gen Z oft über Social Media mit Nachrichten in Kontakt kommt, setzen manche Millennials eher auf Podcasts während der Bahnfahrt, und viele aus der Gen X ausser mir schauen noch regelmässig die Tagesschau im TV. Ich schaue sie nur einmal im Monat. Aber was wäre, wenn all diese Formate nur noch von grossen Konzernen oder reichen Mäzenen finanziert würden – und unabhängige Stimmen immer mehr verschwinden?

    In Ländern wie den USA ist das bereits Realität: Öffentliche Sender wie NPR (National Public Radio) haben wenig Geld, etliche Lokalzeitungen sind längst geschlossen, und Fake News haben oft leichtes Spiel. Genau hier setzt unsere Rundfunkgebühr in Deutschland und der Schweiz an. Ja, sie ist verpflichtend, aber sie dient einem Zweck: unabhängigen Journalismus zu gewährleisten, der nicht allein von Werbegeldern oder Milliardären abhängt. Und wieso das für alle Generationen – von Gen Z bis Gen X – wichtig ist, möchte ich in diesem Artikel zeigen.

    @srfnews Im Grossraum Los Angeles kämpft die Feuerwehr gegen verheerende Waldbrände, die sich rasant ausbreiten. Eine Fläche von mindestens 16 Quadratkilometern steht bereits in Flammen ???? 30'000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erklärt für die Region den Notstand. Besonders betroffen ist der Stadtteil Pacific Palisades im Westen von Los Angeles, wo auch einige Hollywood-Stars Häuser besitzen. ???? Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Sicher ist aber: Das trockene Wetter der vergangenen Monate hat die Feuer begünstigt. Wegen anhaltender starker Winde könnten sich die Brände in den kommenden Tagen noch vergrössern. #waldbrand #losangeles #usa #kalifornien #srf #news #srfnews ? Originalton – SRF News

    Eine Demokratie braucht unabhängige Medien

    Wir alle – ob Gen Z, Millennial oder Gen X, ob Frau oder Mann – haben uns daran gewöhnt, schnell und leicht an seriöse Informationen zu kommen. Tagesschau, Rundschau, Deutschlandfunk oder Echo der Zeit: Hier wird sorgfältig recherchiert, Fakten werden gegengecheckt, unterschiedliche Perspektiven kommen zu Wort. Grund dafür ist ein über Jahrzehnte gewachsenes System öffentlich-rechtlicher Sender, die nicht bloss auf Werbeeinnahmen oder millionenschwere Gönner angewiesen sind.

    Studien – zum Beispiel von der Heinrich-Böll-Stiftung – belegen, dass Ländern mit einem starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine besser informierte Bevölkerung haben. Dort ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Menschen blind Fake News glauben oder extremistischen Theorien folgen.

    Kurz gesagt: Ein funktionierender öffentlich-rechtlicher Rundfunk wirkt wie ein Bollwerk gegen Desinformation und Manipulation. Ob du deine News in Snack-Form bei TikTok (Gen Z) holst, lieber unterwegs Podcasts (Millennials) hörst oder klassisch die Tagesschau (Gen X und Boomer) schaust: Du profitierst davon, wenn es neutrale, verlässliche Quellen gibt.

    @srfnews Der Zoo Zürich hat Ende September drei Erdmännchen getötet und an Hyänen verfüttert – eine Massnahme im Rahmen des Tiermanagements, die in den sozialen Medien für Diskussionen gesorgt hat. Die Universität Zürich schlägt vor, solche Praktiken in Zoos weltweit zu erlauben, da sie dem Naturschutz und der Aufklärung der Öffentlichkeit dienen sollen. Cristina spricht mit dem Zürcher Zoodirektor Severin Dressen Direktor, um mehr über dieses Vorgehen zu erfahren. #zoo #zurich #tierpopulation #news #srfnews ? Originalton – SRF News

    Was kostet das – und was bringt es?

    Ja, die Gebühren sind nicht gerade niedrig. In Deutschland zahlen wir momentan knapp 20 Euro pro Monat, in der Schweiz knapp 30 Franken. Zum Vergleich: Ein Standard-Netflix-Abo kostet in Deutschland 12,99 Euro, in der Schweiz 18,90 Franken.

    Klingt teurer als ein Streamingdienst, aber öffentlich-rechtliche Sender leisten, was Netflix & Co. nicht bieten:

    • Unabhängige Nachrichten rund um die Uhr in TV, Radio und online
    • Investigative Recherchen und politische Hintergründe (z. B. Enthüllungen wie Cum-Ex oder Wirecard)
    • Kultur und regionale Berichte, von grossen Dokumentationen bis zu lokalen Reportagen
    • Bildungsformate, die komplexe Themen verständlich machen (z. B. «Quarks»)
    • Sportübertragungen, die ohne Paywall für alle zugänglich sind

    Vergleicht man das mit dem US-System, sieht man den Unterschied: Dort müssen Sender wie NPR oder PBS ständig um Spenden werben und sind oft finanziell am Limit. In vielen Regionen gibt es keinen unabhängigen Lokaljournalismus mehr, sondern nur noch Medien, die privat finanziert sind und entsprechend ihre Geldgeber zufriedenstellen müssen.

    @quarks Was ist deine Lieblingsserie? ? #quarks #lernenmittiktok #serien #filmtok #squidgame #wissen ? Originalton – Quarks

    Kritik am System

    Klar, das öffentlich-rechtliche System ist nicht perfekt. Manche Formate treffen meinen Geschmack nicht, manche Gehälter von Intendantinnen und Intendanten wirken unverhältnismässig, und auch die Ansprache junger Menschen könnte besser sein. Doch was wäre die Alternative?

    Eine Medienlandschaft, in der man nur das zu sehen oder hören bekommt, was finanzstarke Werbekunden oder Investorinnen und Investoren zulassen. In den USA zeigt sich, wie polarisiert das werden kann: Sender wie Fox News oder CNN vertreten oft klar eine politische Linie. Neutrale Nachrichtensendungen wie die Tagesschau oder die Tagesthemen existieren dort so gut wie nicht.

    Der Unterschied ist deutlich: Eine Studie der Universität Mainz bestätigt, dass öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland und der Schweiz im internationalen Vergleich als besonders glaubwürdig gelten. Trotz aller Kritik vertrauen viele Menschen ARD, ZDF oder SRF mehr als privaten Medienhäusern.

    @quarks Würdest du diesen Test machen? ?#quarks #lernenmittiktok #böse #wissen #psychologie ? Originalton – Quarks

    Fazit: Gemeinsam bezahlen, um unabhängige Berichterstattung zu gewährleisten

    Egal, ob du lieber Netflix schaust, dir im Radioprogramm aktuelle Themen anhörst oder auf TikTok News-Clips konsumierst: Die Grundfrage bleibt, wer für unsere Informationen zahlt.

    • Sollen Nachrichten von Unternehmen oder einzelnen Vermögenden abhängen, die ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen?
    • Oder finanzieren wir gemeinsam einen Rundfunk, der uns allen gehört und sich durch möglichst grosse Unabhängigkeit auszeichnet?

    In Deutschland und der Schweiz müssen wir den Rundfunkbeitrag per Gesetz zahlen. Aber anstatt ihn nur als Zwang zu sehen, können wir ihn auch als Investition in eine vielfältige Medienlandschaft begreifen. Denn wenn wir auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verzichten müssten, würde es schnell an vertrauenswürdigen Infos fehlen – was am Ende weitaus teurer sein kann als eine Monats- oder Jahresgebühr.

    Beitragsbild von Solen Feyissa.

  • Die ultimative Fettverbrennungsmaschine

    Die ultimative Fettverbrennungsmaschine

    Vor einigen Monaten habe ich mich mir einen Teil von The 4 Hour Body zu Gemüte geführt, muss aber zugeben, dass es mir etwas zu detailliert und langatmig war. Wenn man im Netz nach gesunder Ernährung oder Fettverbrennung sucht, bekommt man eine Unzahl von Empfehlungen serviert, die einen entweder auch «überfordern» oder skeptisch machen, vor allem wenn jemand dann noch ein fragwürdiges E-Book verkaufen möchte mit unerträglich suggestivem Gelaber.

    Über den The Grind Podcast von Lars Müller, der sich viel mit unternehmerischen Themen befasst, bin ich dann lustigerweise ohne direkt danach zu suchen auf die aktuelle Folge 48 gestossen, welche den marktschreierischen, Klicks und Zuhörer erbettelnden Titel «Wie du zur ultimativen Fettverbrennungsmaschine wirst» trägt. Aber nicht abschrecken lassen, der Inhalt ist erste Sahne.

    Lars unterhält sich mit der Sportwissenschaftlerin Tina Heinrich von Aeroscan, einem innovativen, wissenschaftlich anerkannter Atemgastest, der die Basis für individuelle und effiziente Bewegungs- und Trainingspläne liefert. Das Verfahren ist offenbar der seit über hundert Jahren anerkannte Goldstandard der Sportmedizin, die Spiroergometrie.

    Obwohl es zwischendurch auch medizinische Fachbegriffe hagelt, kann man die Inhalte auch als Laie gut verstehen. Mich hat der Podcast jedenfalls überzeugt, nach Freiburg zu fahren und einen Aeroscan durchzuführen, um mehr über meinen Körper zu erfahren und wie ich mit minimalem Aufwand den grössten Effekt erziele. In der Gefahr dass es evtl. mehr als 7 Minuten täglich Sport benötigt, um sichtbare Ergebnisse zu erhalten.

    (Beitragsbild von Pexels)

  • iPod’s Dirty Secret

    iPod’s Dirty Secret

    How come I never heard about Casey Neistat until reading about him in the cover story of Business Punk magazine? Although I’m watching the occasional YouTube video, I wasn’t aware that he is one of the most successful YouTube producers and YouTube film makers in New York.

    3 years before YouTube was launched by 3 former PayPal employees in February 2005, he made a pivotal film in his career with his brother Van. It was viewed over six million times in the first month of its release online. They built their own website to be able to host iPod’s Dirty Secret, a public service announcement from the Neistat Brothers.

    Snowboarding with the NYPD was another stroke of creativity, published in January 2016, watched 2.7 million times so far. If the YouTube video doesn’t play in your country, try the Facebook version.

    (Picture courtesy of designboom.com)